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Söll

Söll ist eine Gemeinde im Bezirk Kufstein, Tirol (Österreich) mit 3767 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).

 

Söll liegt in einem Talkessel des Sölllandls (nicht im Leukental, das man ortsüblich weiter östlich bei St. Johann sieht), das die Grenze zwischen den nördlichen Kalkalpen und den Schiefergebirgen der Kitzbüheler Alpen bildet. Streusiedlungen und Weiler sind charakteristisch für die Gemeinde. Der Ort befindet sich am nördlichen Rand eines flachen Passplateaus, das nach Süden ins Brixental (Brixentaler Ache) und nach Norden ins Sölllandl (Weißache) abfällt

 

Die Besiedlung Sölls geht auf das Jahr 600 n. Chr. zurück. Alte Bauernhöfe auf den Namen „-ing“ beweisen das Alter der Gemeinde. Erstmals urkundlich genannt sind in den Jahren 1153–1156 die Höfe (Nieder-)Straß („Strazz“) im Söller Ortsteil Pirchmoos in einer Traditionsnotiz von Kloster Herrenchiemsee.[1] Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte jedoch erst 1217, als das Bistum Chiemsee eingerichtet wurde. Zu dieser Zeit lautete der Name „Sel“, 1480 dann „Seel“ und ab Beginn des 17. Jahrhunderts „Söll“. Der Name „Sel“ kommt vielleicht vom mittelhochdeutschen Wort „selida“, das so viel wie Herberge, Ort oder Haus bedeutet.

Im Jahre 1342 erhielt die Tiroler Landesfürstin Margarete Maultasch die Gerichte Kufstein, Rattenberg und Kitzbühel als „Morgengabe“. Vermutlich hat sich die Fürstin zur Jagd gelegentlich in Söll aufgehalten, denn die Bauweisen sowie verschiedene Dokumente zu Juffing auf dem Paisslberg weisen darauf hin.

Im Jahre 1504 kam Söll schließlich zu Tirol. Das damals bäuerliche Dorf blieb aufgrund der schlecht ausgebauten Verkehrswege großteils von Kriegen verschont, jedoch kam es 1809 im Tiroler Freiheitskampf zu Auseinandersetzungen. Eine Tafel beim Heldendenkmal im Schnapfwald berichtet darüber genaueres. Bis 1814 war Söll unter bayerischer Verwaltung, danach kam das Dorf infolge des Wiener Kongresses wieder zu Tirol.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde es für die Gemeinde Söll nochmals gefährlich. Generaloberst Georg Ritter von Hengl befahl in Söll, eine vorrückende US-amerikanische Armee aufzuhalten. Ansässige Bewohner gingen in die Berge, als man die letzte Verteidigungslinie im Ort aufgebaut hatte. Als es schlussendlich zum Gefecht kam, wurden einige US-amerikanische Panzer zerstört. Schließlich erteilte man den Befehl, das Feuer einzustellen, und somit entging Söll einer größeren Katastrophe. Am 7. Mai 1945 ergab sich Ritter von Hengl im Gasthof Post.

Seit den 1950er Jahren zog der Tourismus in die Gemeinde ein. Schon 1953 verbrachten hier 250 Gäste ihren Sommerurlaub. 1959 gründete man die Lift AG und der erste Lift wurde auf die Hohe Salve gebaut. Als man in späteren Jahren noch den Fremdenverkehrsverein gegründet hatte, kamen jährlich immer mehr Besucher und der Tourismus erlebte neuerlich einen großen Aufschwung.[2]